Wenn der Herbst kommt
Süßlich dringt ein Duft zu mir,
zart und lau im frischen Wind,
wenn ich durch Alleen gehe,
irgendwo am Wegrand stehe,
bleibe hier für den Moment.
Ich atme ein, ich atme aus.
Der Blick wird ruhig,
ganz still und stumm
wandert er von Baum zu Baum,
sieht das gelbe Laub der Linde
und das Rot an Mauerwänden,
wilder Wein auf kaltem Stein.
Weiter Raum wird um mich kleiner,
zieht sich tief in mich hinein.
Mein Leib fängt letzte Sonnenstrahlen,
Freiheit, spricht der Wind zu mir,
und meine Seele, die will heim.
Michael Hebenstreit, Herbst 2021
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