Mein Angebot als Systemischer Supervisor

Ich bin seit 2016 als Berater, Coach und seit 2022 als Supervisor tätig. Falls Sie an einer Supervision in der Region Odenwald und einer der angrenzenden Städte und Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Neckar-Gebiet und der Bergstraße oder einer Online-Supervision interessiert sind, schreiben Sie mir gerne eine E-Mail oder rufen Sie mich unter 0178 23 04 389 an.

Falls Sie darüber nachdenken, mich als Supervisor für Ihre Anliegen zu kontaktieren, möchte ich Ihnen vorab einige Grundgedanken darüber mitteilen, welche Quellen meine Arbeit als Supervisor speisen und was ich unter Supervision verstehe.

Meine Expertise in Systemischer Beratung und Supervision

In 2022/2023 habe ich am Systemischen Institut in Karlsruhe eine erste Weiterbildung Systemische Supervision in psychosozialen Handlungsfeldern absolviert. Ab Oktober 2024 nehme ich an einer zweiten Weiterbildung zur Systemischen Supervision mit dem Schwerpunkt auf Teams und Organisationen teil.

Seit dem Wintersemester 2022/2023 lehre ich als Dozent im Masterstudiengang “Soziale Arbeit: Psychosoziale Beratung und Gesundheitsförderung” an der SRH Heidelberg. Neben der im Praxismodul integrierten Supervision führe ich dort eine Veranstaltung im Modul “Reflexion und Vertiefung” durch. Von 2020 bis 2022 habe ich in am Kompetenzzentrum der Universität Koblenz-Landau das Kommunikationstraining Grundlagen der Gesprächsführung mit den Schwerpunkten Konstruktive Kommunikation, Gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg, Kommunikationsmodelle nach Schulz von Thun, Metakommunikation und Feedback unterrichtet.

Seit 2020 gebe ich im Projekt Systemische Webinare zusammen mit Miriam Ullrich Webinare und Workshops zu den Grundlagen der Systemischen Theorie und Praxis sowie Intervisionen für Systemiker:innen, Selbständige und Gründer:innen.

Von 2018 bis 2021 habe ich zusammen mit Dr. Benjamin Rathgeber und Miriam Ullrich im Projekt Cognitive Coaching & Consulting am Systemischen Institut Karlsruhe Workshops im interdisziplinären Themenfeld von Philosophie und Systemtheorie für Systemische Praktiker angeboten.

Im Rahmen der Systemischen Webinare habe ich speziell zu diesem Themenfeld einen Vortrag über Soziale Arbeit, Fürsorge und Hilfe in der Systemtheorie bei Niklas Luhmann und Dirk Baecker gehalten. Diesen Vortrag und weitere Beiträge bereite ich derzeit für eine Veröffentlichung vor. Falls Sie sich dafür interessieren, melden Sie sich gerne für meinen Newsletter an (Sie finden das Formular im Footer am unteren Ende dieser Website).

Mein Weg in der Systemischen Beratung und Supervision: Orientierung und Selbstverständigung

Der Beratungsmarkt und die Beratungsliteratur, auch für Coaching und Supervision ist groß, breit und unübersichtlich geworden. Das gilt auch für die die vielzähligen Institute und Verbände, Schulen und Theorien, Konzepte und Definitionen, Methoden und Instrumente der verschiedenen Beratungsformen. Es gilt sogar für verschiedene Ansätze unter einer gemeinsamen Bezeichnung wie “systemisch” in den Anwendungsgebieten Systemische Beratung, Systemisches Coaching, Systemische Supervision und Systemische Organisationsberatung. Dieser Sachverhalt ist seit einiger Zeit ein lebhaft diskutiertes Thema unter Beratern und Beratungsforschern selbst.

Ich habe mich aus wissenschaftlicher und beraterischer Perspektive jahrelang intensiv mit Systemtheorien und Beratungstheorien beschäftigt. Schon in meiner Studien-, Lehr- und Forschungstätigkeit in der Philosophie galt mein Interesse wissenschaftstheoretischen und methodologischen Fragestellungen. Ich habe mich immer gefragt, welche Ideen in der Praxis auch methodisch und instrumentell eingesetzt werden können, welche Ideen wozu und wie zweck- und zieldienlich sind. Dazu habe ich in meinem Blog einen Beitrag mit dem Titel “Was ist systemisches Denken” geschrieben. Aus der Systemtheorie von Niklas Luhmann möchte ich dazu folgende Ideen herausstellen. Luhmann arbeitet so, dass er Ideen sucht, die Komplexität nicht nur logisch strukturiert zu entfalten, sondern auch reduzieren helfen, solche die Anschlussfähigkeit gewährleisten sowie funktions- und leistungsdienlich sind. Kombiniere ich diese zwei Aspekte und betrachte die veröffentlichten Diskussionen über Beratung, Coaching und Supervision, so finde ich diese über weite Strecken eher unklar und undeutlich, eher wenig systematisiert. Dabei geht es einerseits darum, ob und inwieweit Theorie praxisfähig und praxisrelevant ist sowie andererseits darum, welche Praxen oder Anwendungskonzepte theoriefähig und wissenschaftlich sowohl empirisch als auch theoretisch begründbar sind. Auf meiner Suche nach einer systamischen Klärung und Deutung dessen, was ich unter Beratung, Coaching und Supervision verstehen kann und möchte, was für mich und mein Verständnis von System- und Beratungstheorie sowie von beraterischer und systemischer Praxis anschlussfähig und brauchbar ist, bin ich aber selbstverständlich auch auf Texte und Textstellen gestoßen, die mir weitergeholfen haben. An dieser Stelle kann ich selbstverständlich nur einen ersten Einblick in meine Überlegungen geben. Inwieweit sich theoretische Klarheit auch auf die Praxis, ja den Gebrauch der Methoden und Werkzeuge, die in der Beratungs- und Supervisionspraxis anwendet, auswirkt, muss an einer anderen Stelle dargelegt werden.

Was ist Supervision?

In der Erläuterung meines begrifflichen Verständnisses von Supervision, die ich hier darstellen möchte, beziehe ich mich auf eine Definition von Dr. Michael Loebbert, der in seinem Buch “Wie Supervision gelingt” (2016) Supervision als Coaching für helfende Berufe, also insbesondere für Berufe der sogenannten Sozialen Arbeit oder Sozialen Hilfe definiert. Diese Definition scheint mir zweckdienlich zu sein, weil sie zum einen an die historische Entstehung und Entwicklung von Supervision anschließt und an Diskussionen anschließt, die sich fragen, ob es noch einen Unterschied zwischen Coaching und Supervision gibt. Loebbert beantwortet diese Frage mit einem klaren Kritierium, die auch an die Systemtheorie von Luhman und die Theorie der Systemischen Beratung nach Fritz B. Simon anschlussfähig ist. Dabei gibt es selbstverständlich Berührungspunkte und Schnittmengen zu anderen Arbeitsformen, insbesondere der medizinischen, klinischen oder therapeutischen Arbeit, der Bildungs- und Erziehungsarbeit sowie der Beratungstätigkeit. Während damit die Definition in Abgrenzung zum Coaching allgemein geklärt ist, bleiben folgende Fragen offen: erstens, was ist Soziale Arbeit oder Soziale Hilfe und zweitens, was ist Coaching?

Was sind helfende Berufe? Soziale Arbeit, Gesundheitsarbeit, Erziehungs- und Bildungsarbeit

Mit der ersten Frage hängt die Frage nach den Berührungspunkten und Schnittmengen (in der Systemtheorie von Luhmann sprechen wir von Koppelungen) zusammen. Soziale Hilfe dient der Ersetzung (Substitution), der Ausgleichung (Kompensation), der Unterstützung (Hilfe zur Selbsthilfe), Erziehung und Bildung zur Ermöglichung und Verwirklichung (Förderung) von Teilhabe von Menschen in sozialen Systemen, insbesondere den gesellschaftlichen Funktionsystemen (Wirtschaftssystem, Rechtssystem, Gesundheitssystem etc.), und der Selbstkompetenz und Selbstfürsorge von Menschen (psychischen Systeme), Familien und Partnerschaften (sozialen Systemen). Selbstkompetenz und Selbstfürsorge von Personen deshalb, weil nicht alle Funktionen und Leistungen von den gesellschaftlichen Funktionssystemen organisiert und geleistet werden (können); diese Bedarfe müssen Personen und private soziale Systeme wie Familien und Partnerschaften selbst organisieren, wofür sie Selbstkompetenz und darunter insbesondere die der reflexiven Selbstfürsorge brauchen. Die Vermittlung von Kompetenzen (Wissen und Können) erklärt auch die Nähe zur Erziehung (personale und soziale Dimension) und Bildung (kulturelle Dimension), weshalb Soziale Arbeit oder Hilfe früher auch Sozialpädagogik genannt wurde. Die Funktion der Hilfe erklärt, weshalb Soziale Arbeit Analogien zum Gesundheitssystem, d.h. zu medizinischen, klinischen und therapeutischen Tätigkeiten aufweist, wobei diese sich um Hilfstätigkeiten mit Bezug zur Pathogenese (Krankheit) und Salutogenese (Gesundheit) organischer und psychischer Systeme für sich und in ihrer Wechselbeziehung befassen, während sich die soziale Arbeit um die unmittelbaren Bezüge psychischer Systeme zu sozialen Systemen sorgt. Wo es um den Zusammenhang von der erstgenannten zu sozialen Systemen geht, sind die Aufgaben und Tätigkeiten gekoppelt, d.h. die medizinische oder therapeutische Fragen hängen mit sozialen Fragen zusammen wie in der Sozialmedizin oder der Familientherapie.

Ohne auf das Verhältnis des Menschseins, Personseins und das Rollenverständnis von Luhmann oder Simon – und damit das einer theoretisch fundierten Systemischen Beratung und Supervision – einzugehen, kann ich an dieser Stelle kurz sagen, dass Menschen bzw. Personen als Berufstätige in der Sozialen Arbeit und als Klienten einer Supervision (Supervisanden) aufgrund ihrer eigenen Tätigkeiten mit all den Facetten des Menschseins und Personseins sowie der Hilfsbedürftigkeit und Hilfsbereitschaft ihrer Klient:innen gerade darin besonders herausfgefordet sind. Ihre berufliche Rolle in der sozialen Arbeit, ihr Berufsbild und ihr Berufsethos, ihre Themen, Probleme und Ziele, ihre Entscheidungs- und Handlungsspielräume sind von diesem Handlungs- und Kommunikationsfeld der sozialen Hilfe und den Erlebnissen mit den Klient:innen selbstverständlich geprägt und herausgefordert. Dies ist anders als in anderen Berufsfeldern, die bspw. vor technische, geschäftliche und wettbewerbliche Herausforderungen gestellt sind und mit Menschen, die nicht in gleicher Art und Weise der sozialen Hilfe bedürfen, zusammenarbeiten. Deshalb ist es m.E. sinnvoll, Supervision und Coaching nicht wie zunehmend üblich gleichzusetzen, sondern auch begrifflich zu unterscheiden. Damit unterschieden sich die Fokusse von Aufmerksamkeit und Themen sowie die Dimensionen der Kommunikation, der Methoden und Werkzeuge, die in der Supervision auftreten. Ein weiterer Aspekt der Supervision ist die der Beratung zweiter Stufe, d.h. die Beratung von Beratern. In der Sozialen Arbeit und Sozialen Hilfe, aber auch in anderen Kontext haben sich verschiedene Tätigkeitsformen als Beratungsformen ausdifferenziert. Supervision ist darin erfahren, mit Personen, die anderen Personen helfen, bspw. indem sie sie beraten, zu beraten. Diese Expertise kann als Supervision von Beratern anderer fachlicher und methodischer Ausrichtung übertragen und genutzt werden.

Nachdem ich einen Anhaltspunkt dafür gegeben haben, was ich unter Supervision verstehe – Coaching für helfende Berufe – und geklärt habe, was ich unter helfenden Berufen aus einer systemtheoretischen Perspektive verstehe, bleibt der Begriff des Coachings offen. Die Frage Was ist Coaching? diskutiere ich auf der entsprechenden Unterseite.